Würzburg (POW) Zu einem kritischen Umgang mit dem Buch „Vor uns die Sintflut. Stationen biblischer Erdgeschichte“ rät Pfarrer Alfred Singer, Referent für Weltanschauungs-, Religions- und Sektenfragen der Diözese Würzburg. Das aufwändig gestaltete Buch des Zoologen, Botanikers, Paläontologen und Geologen Dr. Joachim Schevens wurde kürzlich kostenlos an zahlreiche Gymnasien und Realschulen im Bundesgebiet versandt – auch in der Diözese Würzburg. Herausgeber ist ein „Kuratorium Lebendige Vorwelt“. Der Autor ist nach Angaben Singers ein engagierter Vertreter des Kreationismus im Sinne der „Young Earth Creation Science“, nach der Gott die Erde vor etwa 6000 Jahren geschaffen habe. Das Kuratorium, dessen Leiter Scheven von 1984 bis 2001 war, habe vor allem die Verbreitung dieser Lehre zum Ziel. Scheven war nach eigenen Angaben zunächst Anhänger der Evolutionstheorie, bis er durch ein Erweckungserlebnis zur „Erkenntnis der Wahrheit Jesu Christi als des Herrn“ und „der Wahrheit der gesamten Heiligen Schrift“ kam. Die alttestamentlichen Aussagen über die Schöpfung in sechs Tagen oder die Sintflut verstehe er wörtlich als „Naturgeschichte der Bibel“. „Scheven will die so genannten wissenschaftlichen Widerlegungen der Genesis als Lüge entlarven“, sagt Singer. Er vergleiche die Bibel mit einem Bauwerk mit 66 Stockwerken, dessen Fundament das Buch Genesis sei. Selbst die evangelikal geprägte „Studiengemeinschaft Wort und Wissen“, die die Lehre des „Intelligent Design“ vertritt, distanziere sich inzwischen vorsichtig von den Ideen Schevens und stelle fest, dass die Ideen teilweise „veraltet“ seien. Für weitere Auskünfte steht Pfarrer Singer im Referat für Weltanschauungs-, Religions- und Sektenfragen unter Telefon 0931/38663731 zur Verfügung.
(0707/0262; E-Mail voraus)
Hinweis für Redaktionen: Foto abrufbar im Internet