Würzburg (POW) Eine europäische Verfassung mit Gottesbezug hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann bei einem Gottesdienst anlässlich des Weltfriedenstags am Donnerstag, 25. Januar, im Würzburger Kiliansdom gefordert. Vor rund 600 Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigten aus den Bundeswehr-Standorten Amberg, Aschaffenburg, Hammelburg, Hardheim, Külsheim, Roth, Tauberbischofsheim, Veitshöchheim, Volkach, Walldürn und Wildflecken sagte der Bischof: „Die Würde des Menschen kommt von Gottes Liebe. Deswegen müssen wir uns immer wieder daran erinnern. Wenn die Menschenwürde nicht anerkannt wird, gibt es keinen Frieden.“
Der Friede sei brüchig, wie die weltweit mehr als 360 kriegerischen Auseinandersetzung seit dem Zweiten Weltkrieg zeigten, sagte Bischof Hofmann in seiner Predigt. Jesus habe seinen Jüngern den Frieden zugesagt, aber einen Frieden, der anders sei als der, den die Welt gebe. „Wir dürfen uns nicht ein Menschenbild schaffen, das nach ideologischen, kulturellen, politischen und religiösen Interessen fragt, und diese als Vorwand nimmt, gegen andere Gewalt einzusetzen.“
Jeder Mensch sei von Gott geschaffen und beziehe daher seine Würde. „Nicht umsonst haben die Vereinten Nationen 1948 in ihrer Allgemeinen Erklärung darauf verwiesen, dass alle Menschen verpflichtet sind, die Menschenrechte zu fördern.“ Darauf habe auch Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag verweisen. „Sie trägt den Titel: Der Mensch – Herz des Friedens!“ Durch ihren selbstlosen und gefährlichen Einsatz leisteten die Soldaten der Bundeswehr einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Menschenwürde – auch und besonders in den Krisengebieten Afrikas und Asiens.
„Wir feiern diesen Gottesdienst ganz bewusst jedes Jahr, weil es unerlässlich ist, sich auf die Quelle der Werte zu besinnen, die wir verteidigen“, sagte General Carl Hubertus von Butler am Ende der Eucharistiefeier, bei der Soldaten als Lektoren und Ministranten mitwirkten. Militärgeneralvikar Prälat Walter Wakenhut dankte Bischof Hofmann für die Feier des Gottesdienstes. „Wir wissen diesen Ausdruck der Verbundenheit mit der Bundeswehr zu schätzen.“
Den Gottesdienst gestalteten das Heeresmusikkorps der Bundeswehr aus Veitshöchheim und Domorganist Professor Stefan Schmidt musikalisch. Eine Begegnung im Sankt Burkardushaus schloss sich an.
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